Tag 5 bei Jeden Tag ein Buch und ich schreibe immer noch 🙂
Als meine Oma starb, wurde ich gefragt, was ich gerne als Andenken an sie haben will. Nebst einem Foto, wollte ich einen Teil ihrer Kochbücher. So bekam ich zuerst 2 und dieses Jahr noch die restlichen. Für mich war meine Oma einfach die Köchin schlechthin. Es gab bei ihr nix, was mir nicht schmeckte. Sie konnte wunderbar kochen und backen, aber leider wohnte sie viel zu weit weg. So kam ich nur 1-2 im Jahr für eine Woche in den Genuss ihrer Kochkünste.
Ein Buch, welches ich haben wollte, beschreibe ich heute hier. Es geht um das Einmachen von Obst und Gemüse . Da wird erklärt, wie man richtig einweckt und Marmelade kocht. Das Buch stammt ca aus dem Jahre 1917 und die Autorin war Mary Hahn. Von ihr habe ich noch ein richtiges Kochbuch, wo man Rezepte von Vorspeisen bis hin zu Desserts findet.
Als Fan von Marmeladen, hat mich das Einmachbuch dieses Jahr in den Bann gezogen. Gelierzucker kannte man damals noch nicht, dafür habe Einmachraffinade. Das ist der etwas gröbere Zucker, der heute teuer verkauft wird. Damals war dies wohl der Standardzucker. So kam es, dass ich dieses Jahr keinen Gelierzucker verwendet habe und sehr, sehr viele Marmeladen gekocht habe (was einige Leute sehr gefreut hat).
Durch das Buch habe ich gelernt, dass manche Früchte mehr Pektin enthalten als andere. Ebenso gelieren einige Früchte besser, wenn sie noch nicht überreif sind. Schon interessant, was so alles in alten Büchern steht. Heute kippt man ja einfach Gelierzucker dazu und irgendwie werden die Marmeladen dann was. Ach ja, Heidelbeeren gelieren wunderbar. Da macht jeder Gelierzucker die Marmelade viel zu fest. Ausprobiert habe ich u.a. eine Heidelbeer-Rotwein Marmelade, die klassische Erdbeermarmelade, rote Stachelbeeren, Quittengelee und Pflaumenmus. Das Quittengelee toppt alle bisherigen Gelees. Da macht man ein Glas auf und kurze Zeit später ist es leer 😉
Nebst den Marmeladen habe ich noch Bohnen süss-sauer eingelegt. Das erste Glas wird am Wochenende geöffnet. Mal schauen, ob die so gut schmecken, wie eine Patentante sagt. Dann habe ich noch Pilze in Essig eingelegt. Das war nicht so einfach, da die Mengenangaben recht frei wählbar waren, aber der erste Versuch war gar nicht mal so schlecht. Glücklicherweise habe ich dafür jetzt ein Rezept mit genauen Angaben bekommen.
Inzwischen wurde das Buch noch einmal neu aufgelegt. Meine Version ist von ca 1917, aber bei amazon kann man die neue Version kaufen.
Mary Hahn – Das Einmachen der Früchte und Gemüse mit und ohne Apparat
Taschenbuch: 139 Seiten
Verlag: Salzwasser-Verlag; Auflage: Reprint des Originals von 1917. (9. März 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3861957434
ISBN-13: 978-3861957430
Größe und/oder Gewicht: 0,9 x 14,6 x 20,7 cm
Schönes Schätzchen hast Du da 🙂 Und naja, wieso sollten die modernen Kochbuchautoren alles neu erfinden, hat früher ja auch alles wunderbar geklappt 🙂
Ich liebe das Buch. Es gibt ja viele Marmeladenbücher mit so neumodischen Mischungen. Ich liebe es sehr klassisch. Meine Mutter meinte neulich, dass meine Marmeladen wieder alle sind und wann Nachschub kommt 😉