Man liegt auf dem Rücken, streckt Arme und Beine nach oben. Bär nennt sich diese Yoga Übung. Bären mochte ich immer sehr gerne, besonders die Gummibärchen aus der Tüte. Die machen Kindern und Erwachsene froh. Steht da jedenfalls.
Wie einige von euch wissen, habe ich letzte Jahr aufgehört “wie immer” zu sein. Stress und Frust wurden nicht mehr weggefressen, sondern anderweitig erledigt. Streikende Gummibärchen auf dem Bürotisch hörten der Vergangenheit an. Auch das Paradies aus der Tüte habe ich nicht mehr inhaliert. Es hat sich doch so einiges getan bei mir.
Inzwischen sind gut und gerne 40 kg weniger Hüftspeck vorhanden. Der ein oder andere Mann schaut mir mal hinterher oder hält mir die Tür auf. Man findet überall was zum Anziehen und traut sich sogar mal im Bikini ins Wasser. Ist irgendwie schön, aber es fühlt sich immer noch seltsam an. Zumal ich nicht nur 1-2 Jahre übergewichtig war. Allerdings werde ich mich vermutlich an dieses neue Lebensgefühl gewöhnen.
Viele Kollegen, Freunde fragen mich, wie ich das geschafft habe. Das war eigentlich ganz einfach, da ich es wollte. Ja, ich wollte abnehmen. Ich wollte kein Diabetes bekommen, keine Fettleber oder sonstige typische Begleiterscheinungen von Übergewicht.
Nach nun gut 1,5 Jahren Experimentieren habe ich meinen Weg gefunden. Nach diversen Test mit Lebensmitteln, habe ich festgestellt, dass Milchprodukte mir eigentlich nicht gut tun. Von denen bekomme ich unreine Haut und habe recht schnell wieder ein paar Kilos mehr auf den Hüften. So ähnlich verhält es sich bei mir auch mit Getreide. Also habe ich beides sehr stark reduziert und nun geht es mir um Welten besser. Ernähren tue ich mich nach Paleo. Wenig Kohlenhydrate, gute Fette und gutes Eiweiss. Fertigprodukte sind auch tabu. Okay, die habe ich noch nie wirklich gemocht. Keine Sorge, hier und da gibt es auch mal ein Stück Kuchen mit Schlagsahne, aber halt nur noch hier und da.
Ende Januar habe ich das Laufen für mich entdeckt. Hätte nie gedacht, dass ich daran mal so viel Spass haben werde. Inzwischen kann man mir ein “Vorsicht giftig” Schild umhängen, wenn ich mal nicht laufen darf. Nach so einem chaotischen Tag at work tut ein Lauf unendlich gut. Da wird das Gehirn durchlüftet und man fühlt sich happy. Schöner Nebeneffekt: man lernt die Umgebung komplett neu kennen. Neben dem Laufen mache ich noch Yoga, was auch richtig gut tut.
Wie weiter? Am Sonntag laufe ich meinen ersten Halbmarathon in Luzern, 21 km und ein paar Meter. Inzwischen freue ich mich riesig auf den Lauf, die Zuschauer, die Atmosphäre, die Musik und natürlich den Zieleinlauf. Danach will ich noch ein paar Kilos für mein grosses Ziel abnehmen. Das Ziel heisst “run the Skyline” in Frankfurt. Da will ich mich an die 42 km wagen. Irgendwie bin ich mir sicher, dass es klappt.
“Wie immer” wird mein Leben nicht mehr sein und das ist auch gut so.