Kochbuch: Leaf to Root von Esther Kern, Sylvan Müller und Pascal Haag

So, nun wage ich mich auch mal an eine Kochbuchbesprechung 🙂

Viele von uns bekommen wie ich eine Bio Kiste mit saisonalem Obst und Gemüse. Habt ihr euch mal angeschaut, was davon alles in der Biokiste oder auf dem Kompost landet. Muss das wirklich sein? Diese Frage hat sich wohl auch Esther Kern eines Tages gefragt. Zusammen mit Pascal Haag und Sylvan Müller hat sie die Frage beantwortet. Herausgekommen ist das Kochbuch “Leaf to Root”.

Wie sieht das Kochbuch aus? Ich könnte stundenlang die Fotos anschauen. Sie sind einfach nur traumhaft schön. Ohne viel Schnickschnack, simpel, aber trotzdem verführerisch. Da sehen sogar Rüeblischalen super aus! Die Grösse ist ca DIN A4, es hat zwei Bändchen (reichen vorne und hinten nicht aus :-)) und ist sehr schön gedruckt.

Die Rezepte unterteilen sich in folgende Kategorien:
– Blatt & Kraut
– Stiel & Rippe
– Haut & Haar
– Strunk & Herz
– Blüte & Kern
– Wurzel & Knolle
Zudem hat es am Anfang eine Einleitung und Roundtable, wo Köche, wie Stefan Wiesner und Dominik Flammer über das Thema “leaf to root” diskutieren.
Das Buch schliesst mit einem umfassenden Kompendium. Dort findet man Ideen, was man ansonsten noch mit den “second cuts” machen kann und welche davon wirklich verwendet werden können. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es noch Rezepte Ideen von u.a. Rebecca Clopath, Soren Wiuff, Norbert Fischer und Johann Reisinger. Die Sensorikerin Christine Brugger erklärt die “second cuts” und welche Erlebnisse man damit haben kann.

Zu den Rezepten: Diese funktionieren wirklich, so wie sie sollten. Pascal Haag versteht die vegetarische Küche wie kein anderer. Er hat u.a. für das Hiltl in Zürich früher Rezepte entwickelt. Das merkt man den Rezepten an. Diese bekommen auch Kochanfänger ohne grosse Misserfolge hin. Ich war super neugierig und habe gleich mal diese Rezepte ausprobiert:
– Reis mit Lauchgrün, Dill und Berberitzen
Radieschenblatt-Salat mit karamellisierten Kürbiskernen
– Tempura von Federkohlrippen mit Zitronen-Soja-Dip
Granola mit Apfelschalen und getrockneten Stachelbeeren
– Kokos-Bananenschalen-Pancake
Kohlrabischalen-Pickles mit Rosa Pfeffer
– Orangeschalen-Galgant-Kuchen
– Schokoladenkuchen mit Rapskernen und Himbeerkonfitüre
– Karotten-Baba-Ganoush mit Bulgursalat
Ich konnte nie sagen, dass mir was nicht geschmeckt hat. Die Pancakes mit den Bananenschalen sind zum Reinlegen.

Dann hatte ich das Glück, dass ich Esther, Pascal und Christine bei einem “leaf to root” Event kennenlernen durfte. Einen Abend lang wurden Foodblooger mit Köstlichkeiten von Pascal verwöhnt, der uns nebenbei von seinen Abenteuern bei der Rezeptentwicklung für das Buch erzählte. Christine hat uns das Thema Sensorik näher gebracht. Esther hat viel über das Entstehen des Kochbuchs erzählt. Es war ein rundum gelungener Abend und nun sieht man die Pflanzen, das Obst und Gemüse mit ganz anderen Augen.

Fazit: Ich kann das Kochbuch wirklich nur jedem ans Herzen legen. Kauft es! Es ist ein Kochbuch, dass man haben sollte. Wenn man einmal mit “Leaf to Root” beginnt, kommen einem Ideen ohne Ende.
Ein Hinweis für alle Veganer: viele Rezepte sind vegan und das ohne Ersatz-Lebensmittel.

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: AT Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3038009047
Preis: € 49,90

Radieschen-Salat mit Kürbiskernen und Cranberries

Radieschenblatt-SalatNach zwei etwas kühleren, aber wunderschönen Wochen Island bin ich wieder daheim in der Wärme. Während meiner Abwesenheit hat sich auch einiges auf Balkonien getan. Ich staunte nicht schlecht, als ich meine Radieschen gesehen habe. Sind die gewachsen! Nachdem ich auch wieder auf den Balkon kam (Frau musste natürlich kurz vor dem Abflug die Kurbel vom Rollladen schrotten), konnte ich nun auch ernten.

Für den Beitrag für das Blogevent CXX “Genuss des Frühlings” von Zorra von kochtopf.me und Jeanette von Cuisine Violette verwende ich alles vom Radieschen. Also das Radieschen und das Radieschengrün. Dies wird gerne weggeworfen, was eigentlich sehr schade ist. Wichtig ist nur, dass die Radieschen von einem Demeter – oder Biohof bzw. aus dem eigenen Garten sind.

So, nun geht es los mit dem Rezept, welches für 4 Personen als Vorspeise oder 2 Personen als Hauptgericht reicht.

600 g Radieschen mit Grün
6 EL Kürbiskerne
6 TL Rohrzucker
6 EL getrocknete Cranberries

3 EL Kürbiskernöl
4 EL Apfelessig
2 TL grobkörniger Senf
Salz

Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Den Zucker dazugeben und warten bis dieser schmilzt. Das bitte ganz, ganz vorsichtig machen, da verbrannter Zucker kein geschmackliches Highlight ist. Sobald der Zucker geschmolzen ist alles gut umrühren. Die Kürbiskerne zum Abkühlen auf ein Backpapier geben.

So, nun werden zuerst die Radieschen von ihrem Grün befreit. Die schönsten Blätter beiseitelegen. Die Radieschen vierteln oder achteln, je nach Grösse.

Nun die Radieschenblätter auf einen Teller legen, darauf kommen die Radieschenstücke, die karamellisierten Kürbiskerne und zum Schluss die Cranberries.

Radieschenblatt-Salat

Für die Salatsauce die restlichen Zutaten vermengen und gut abschmecken. Diese über den Salat geben.

Nun nimmt man ein Stück Brot und geniesst diesen absolut leckeren Salat.

Radieschenblatt-Salat

Inspiration: Radieschenblatt-Salat mit karamellisierten Kürbiskeren auf dem Buch “Leaf to Root” vom AT-Verlag

Blog-Event CXXX - Genuss des Fruehlings (Einsendeschluss 15. Mai 2017)